Das
Taxi ein individuelles Massenverkehrsmittel?
Der
Stellenwert des Taxis im urbanen Lebensraum ist in den vergangenen Jahren ganz
ohne Zweifel stark gestiegen. Wo in Ballungszentren Platzmangel und
Parkraumbewirtschaftung die Wahrscheinlichkeit eines freien Quadratmeters im
Umkreis von 5 Gehminuten des Fahrtzieles längst mit der Trefferquote eines
Lottosystems vergleichen lassen, hat die Haus-Haus-Beförderung von Personen als
Dienstleistung mehr Bedeutung denn je. Ein Umstand, der sich mittlerweile auch
durchaus im Bewußtsein der Öffentlichkeit manifestiert. So hat beispielsweise
die Einrichtung von Busspuren auch für Taxis nicht nur verkehrstechnische
Vorteile gebracht, sondern auch die Rolle des Taxis als öffentliches
Verkehrsmittel unterstrichen.
In
den Zeiten explodierender Defizite von Verkehrsträgern der "öffentlichen
Hand" wird es immer schwieriger, Großraumbusse und -bahnen speziell in den
späteren Abendstunden fast oder ganz leer verkehren zu lassen. Die Misere ist
klar: Während die betriebswirtschaftliche Notwendigkeit in den städtischen
Randgebieten höchstwahrscheinlich einen Betriebsschluss kurz nach 21 Uhr
gebieten würde, ist es den veränderten Lebensgewohnheiten vieler Bürger,
insbesondere der Jugendlichen, längst nicht mehr zuzumuten, mit den bestehenden
Betriebszeiten das Auslangen zu finden.
Und
genau hier bietet der nicht linienmäßige Personenverkehr eine wirkliche
Alternative, deren Wirtschaftlichkeit und Konsumentenfreundlichkeit bereits an
mehreren Beispielen unter Beweis gestellt werden konnte. Die Vorteile liegen auf
der Hand: Fahrten werden meist nur nach tatsächlichem Bedarf durchgeführt, unnötige
Leerfahrten dadurch fast vermieden. Die Defizite der öffentlichen Verkehrsträger
können dort gesenkt werden, wo eine ihre Hauptentstehungsursachen liegt.
Gerade
in den Randgemeinden ist während der Nachstunden eine Beförderung mit einem
"persönlichen Chauffeur" sicherer als mit einem anonymen
Verkehrsmittel.
"Die
weißen Tasten eines Klaviers stehen für das öffentliche Verkehrsnetz, mit
ihnen kann man -Hänschen Klein- spielen. Will man jedoch Beethoven intonieren,
braucht man zusätzlich die schwarzen Tasten. Diese symbolisieren das
Taxi."
So
beschrieb Professor
Joachim Fiedler
von der Bergischen Universität, Gesamthochschule Wuppertal, die Bedeutung der
Integration des Taxis in den öffentlichen Verkehr.